Border-Collie Feierabend: Waschen-Legen-Föhnen
Es ist Lammzeit und wie man sich vorstellen kann, unglaublich viel zu tun. 600 Mutter-Schafe sind in den Stallungen der Schäferei Rolfs und haben in den nächsten Wochen „Geburts-Termin“. Das heißt: 24 Stunden Rund-um-Betreuung. Und dann gibt es zusätzlich über 300 Schafe, die noch ein bisschen Zeit haben, bis sie ihre Lämmer erwarten. Diese sind auf den Weiden und Kleegrasflächen rund um den Hof und ein bisschen in Dithmarschen verteilt. Aber auch diese wollen betreut sein: es müssen neue Flächen eingezäunt, sie jeden Tag beaufsichtigt, umgeweidet und kontrolliert werden.
Für diese Arbeit und speziell zum Umweiden brauchen wir besonders ausgebildete Mitarbeiter: Unsere Border Collies. Eine Hunderasse, die von den Engländern für die Arbeit mit den Schafen gezüchtet worden ist. Sie sind echte Workaholics und es gibt für sie nichts Schöneres als Schafe von A nach B zu bringen, beim Einpferchen zu helfen oder nur im Stall darauf zu warten, daß sich „irgendein Job“ ergibt. Für sie gibt kein schlechtes Wetter und kein „Heute ist es zu kalt – ich mag jetzt nicht!“ Wenn es endlich los geht gibt es für die Border kein Halten mehr.
Derjenige, der sie zu den Schafen mitnimmt und sie dort arbeiten lässt, ist ihr bester Freund. Oona, unsere älteste Border Collie Dame, ist immer besonders engagiert. Heute sollten Schafe umgeweidet werden und sie gab wie immer alles. Aber die Schafe liefen nicht ganz den Weg, der eingeplant war, und Oona versuchte abzukürzen, um schneller zu sein. Der kürzeste Weg war durch den Graben mit tiefstem Morast und so schaffte sie es vor die Herde zu gelangen und diese wieder auf den rechten Weg zu leiten. Jedenfalls waren die Schafe am Ende da wo sie hin sollten. Nur Oona sah erbärmlich aus und wie sie roch wollen wir gar nicht erst beschreiben. Der morastige Graben hatte nicht nur sichtbare Spuren hinterlassen…
Auf dem Hof Ohl Lühr, wo die meisten Ponies und Pferde um diese Zeit leben, gibt es großräumige Pferdeduschen. Es versteht sich, dass man so eine Hunde-Wasch-Aktion nicht gerne in der eigenen Dusche veranstaltet zumal aus der Riesendusche nicht nur kaltes Wasser kommt sondern man es angenehm temperieren kann. Den Hund also in den großen Bottich gehoben, der Schäfer die Gummihose an, das teure Pferde-Shampoo eingesetzt und Oona sah wieder wie neu aus. Auch wenn sie dabei vielleicht ein bisschen unglücklich geschaut hat.
Und im Anschluss konnte der nasse Hund auch ganz entspannt in der Waschküche auf den alten, ausrangierten Decken der Ferienwohnungen wieder trocknen.
Welches gute Shampoo der Schäfer nach dieser Waschaktion benutzt hat, weiß man nicht. Denn der roch nach der Aktion nicht nur nach Schaf sondern auch noch nach nassem Modder-Hund und musste erst mal duschen. Aber wohl nicht in der Pferdedusche. Jedenfalls haben wir davon kein Foto